Persönlichkeitsdiagnostik: stimme zu – keine Ahnung – stimme nicht zu!
Fast jeder hat in seinem Leben schon so einen Persönlichkeits- oder IQ- Test gemacht, oder? Und viele haben sich danach irgendwie nicht zufrieden gefühlt. Entweder hat man eine nicht zufriedenstellende Auswertung bekommen, mit der man nichts anfangen konnte, oder man hat gar keine erhalten. In beiden Fällen ist es sehr ungünstig und spricht weder für das Verfahren, noch für dessen Durchführung. Ich habe auch mal einen Test für eine Traineestelle in einem großen Konzern mitgemacht. Und bin dann irgendwie durchgefallen. Keiner hat mir gesagt, warum. Ich als Personalerin weiß natürlich, warum ich kein Feedback bekommen habe. Deswegen betrachte ich solche Tests bei der Personalauswahl ziemlich kritisch, wenn man diese nicht richtig einsetzt oder keine geeignete Auswertung anbietet.
Vor kurzem wurde ich zum Reiss Profile Master ausgebildet. Sie fragen sich wahrscheinlich, als was bitte? Ja es geht um ein wissenschaftlich fundiertes Verfahren in der Persönlichkeitspsychologie, das von Steven Reiss, Professor der Psychologie und Psychiatrie an der Ohio State University, entwickelt wurde. Er hat anhand langjähriger Studien 16 Lebensmotive herauskristallisiert, die für jeden Menschen zutreffen. Die Konstellation und die Ausprägung (niedrig – ausbalanciert – hoch) ist bei jedem Menschen individuell und es gibt kein Richtig oder Falsch. Jedes Profil ist perfekt so wie es ist. Es geht lediglich darum zu schauen, was jeden Menschen im Kern seiner Persönlichkeit antreibt, intrinsisch motiviert und Kraft gibt. Und man kann genau so Rückschlüsse ziehen, was einen viel Energie und Kraft kostet. Der Klient füllt 128 Fragen online oder in PDF aus. Bei der Auswertung, die durch einen ausgebildeten Reiss Profile Master stattfindet, soll es ganz einfach ausgedrückt darum gehen, mit dem Klienten zu schauen, was die Ausprägungen der einzelnen Motive für ihn/ sie heißen und was man damit machen kann. Vor allem ist es sehr gut dafür geeignet nicht nur sich selbst besser zu verstehen, sondern auch sein Gegenüber mit anderen Augen anzuschauen und mehr Empathie zu entwickeln. Je nach Anlass kann man es wunderbar im beruflichen und privaten Kontext anwenden: im Coaching, im Führungskräftetraining, in der Karriereberatung und zum Beispiel auch als Teambuilding-Maßnahme. Privat kann man es sehr gezielt im familiären und Paarkontext nutzen. Meines Erachtens ist dieses Tool weniger für die Personalauswahl geeignet.
Warum ich mich dafür entschieden habe? Ich wollte in meiner Arbeit ein Verfahren anwenden, das ich schon kenne, das hohe Validität und Reliabilität aufweist und das sich nicht mit Fähigkeiten und Verhalten von Menschen, sondern mit dem Kern der Persönlichkeit auseinandersetzt: nämlich mit den Motiven und Bedürfnissen. Und was heißt das für mich als Coach, Trainer und HR Berater? Das bedeutet, dass ich dieses Tool für meine Klienten einsetze, wenn ich davon überzeugt bin, dass es passt. Für mich ist dieses diagnostische Verfahren ein stabiles und fundiertes Tool, auf Basis dessen ich Coaching, Training und Beratung durchführen kann. Das heißt aber lange nicht, dass ich ab heute nur noch mit diesem Tool arbeiten werde. Mein Motiv nach Neugier, laut meinem persönlichen Reiss Profile, ist ziemlich hoch ausgeprägt und das bedeutet unter anderem, dass ich offen für andere Methoden bin, welche ich auch jetzt schon anwende. Was ziemlich toll an dem Ganzen ist, dass man die Tools perfekt miteinander kombinieren kann. Man muss nur wissen, wie ☺
Wichtig ist für mich zu betonen: So ein Verfahren bietet nicht gleich die Lösung des Problems, sondern ermöglicht, die Lösung effektiv und effizient für den Klienten herbeizuführen. Und das Bewusstsein über das Ergebnis und die Motivation etwas damit anzufangen ist entscheidend, nicht das Profil an sich.
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Wollen Sie mehr über das Reiss Profile erfahren oder sogar ausprobieren und eine individuelle Auswertung persönlich oder am Telefon bekommen? Dann freue ich mich auf Sie!
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